Freitag, 10. Oktober 2014

I love Tetris // Part 2 - A Link Between Two Worlds


Als Kind habe ich sie bewundert, diese Welt  voller Abenteuer und Geheimnisse. Ich war ein Vandale mit Holzschwert und grüner Schlabbermütze. Zerdepperte jeden Tonkrug im Umkreis von 1000 Metern in der leisen Hoffnung mir endlich ein feuerfestes Schild leisten zu können.  
Ich konnte nicht schwimmen, aber dafür sterben – viel zu oft! Verschlang aber millionen kleiner Feen und sammelte ein Dutzend Herzcontainer ein, weil sonst nirgendwo mehr was zu holen war. Ich schoss fette Spinnen von der Decke mit einer Hand voll Nüssen und spielte auf meiner Ocarina das Lied der Zeit.


The Legend of Zelda“ füllt einen enorm großen Teil meiner Kindheit aus. Zwar habe ich selbst wenige Konsolen besessen, aber immer genug Freunde gehabt, bei denen ich spielen konnte. Und obwohl die Geschichte des Spiels immer dieselbe ist, hat die Faszination bis heute nicht aufgehört. Über die Jahre bin ich einigen Menschen begegnet, die den ganzen Hype dieses Spiels nicht verstehen. „Ist doch eh immer dasselbe.“ Schon richtig. Aber eigentlich geht es auch nie wirklich um die Geschichte – zumindest war das bei mir der Fall. Mir reichte es schon, wenn ich durch Hyrule streifen und Schatztruhen plündern konnte. Oder mit einem Hühnchen über Dächer fliegen – war zumindest zeitsparend. Und ja... auch irgendwie lustig. :D
Allerdings habe ich mir auch schon oft die eine oder andere Frage gestellt, die wohl auch einen Großteil der Internetgemeinde beschäftigen.




Der ewige Geschlechterkampf: Wer ist eigentlich Zelda?


Für Fans wie mich ist das natürlich glasklar. Immerhin habe ich das Spiel intensiv genug gespielt, um es zu wissen. Allerdings habe ich mich selbst schon oft genug gefragt: „Wieso benennt man ein Spiel nach DEM Spielcharakter, der vielleicht 6 Minuten von 60 Spielstunden zu sehen ist?“
Zelda ist nämlich in der Tat nicht der Hauptcharakter, sondern die Prinzessin des Landes. Also die Tuse, die wir gefühlte tausend Mal gerettet haben, die sich aber andauernd ins nächste Problem reitet und bei der wir absolut nie landen – obwohl wir ihretwegen mehr Leben verbrauchen als jede Katze.

Eine Antwort könnte allerdings die Tatsache sein, dass das Spiel genau in der Zeit heraus kam, in der enorm viele Spieltitel (oder Teile davon) den Namen des Hauptcharakters trugen. Super Mario Bros beispielsweise, oder Duke Nukem. Doch genau darin bestand das Problem. Durch die Abwandlungen  wurden viele Helden von den Spielern ungewollt "umbenannt". Vielleicht wollte man Link die Schande einer falschen Aussprache ersparen oder es damit provokativ noch auf die Spitze treiben.  Wer weiß.

Übrigens hatte ich damals das gleiche Problem mit Tomb Raider. Bis ich mich mal mehr dafür interessiert habe und wusste, dass diese großbusige Frau Lara Croft heißt. So kann's gehen!


Don’t speak, never!


In The Legend of Zelda wird allgemein nicht „gesprochen“. Vielmehr werden „animalische“ Laute von sich gegeben und selbst Navi – unsere helfende Elfe – bekommt nur ein verzerrtes „Listen“ aus sich heraus - womit sie mich übrigens oft genug zur Weißglut gebracht hat. Als hätte das Spiel an dieser Stelle einen Bug gehabt. Das ist so ähnlich wie mit nem Navi und einer alten Straßenkarte durch die Stadt zu fahren. Ätzend.

Auffallend ist allerdings, dass Link die einzige Figur der gesamten Reihe ist, die absolut NICHTS sagt. Weder in Sprechblasen noch in seltsamen Klicklauten.
Warum das so ist… tja. Darüber gibt es viele Theorien. Allerdings auch Gegenmeinungen, die davon ausgehen, dass Link gar nicht stumm oder schüchtern ist, wie viele vielleicht denken! Die Begründung dafür ist - wenn man mal genauer darauf achtet- ziemlich logisch. In vielen Unterhaltungen mit Dorf- oder Stadtbewohnern wird auf vermeintliche Fragen oder Probleme reagiert. Nur der Spieler selbst sieht oder hört nichts von dem, was Link den anderen erzählt.
Letzteres ist sogar beabsichtig! Eiji Aonuma, Produktionsleiter der gesamten Serie, vertritt die Ansicht, dass es die Figur des Link vernichte, sollte seine Stimme vertont werden. Er möchte die Vorstellung jedes einzelnen Spielers aufrecht erhalten, zumal die Serie schon immer ohne Synchronsprecher gearbeitet habe.
Und dass Schauspieler und Synchronsprecher oft nicht zu dem passen, was wir uns bei beispielsweise Buchcharakteren vorgestellt haben … das brauche ich wohl niemandem mehr zu erzählen. Kennt man ja schon, das altbekannte Problem.
Übrigens ist Mario der einzige Spielcharakter, dessen Stimme (mitsamt Synchronsprecher) legendär geworden ist. ;)


Kein Link ist wie der andere


Noch nie habe ich darüber nachgedacht, ob alle Teile der Reihe chronologisch zueinander passen – weil sie es in meinen Augen nämlich zum Großteil einfach nicht tun. Aber dass der Link, der über meinen Bildschirm flimmert nicht immer derselbe ist, das hat mich dann doch erstaunt.
Allerdings würde diese Theorie erklären, wieso die Geschichten und Abenteuer insgesamt so unterschiedlich sind. Bei den meisten Links handelt es sich nämlich um Reinkarnationen. Lediglich bei einer Handvoll stammen die Figuren voneinander ab. So zum Beispiel bei „Ocarina of Time“ und „Twilight Princess“ - meine beiden Lieblingsteile!


Link in der Neuzeit ein Raudi?


In der Tat. Vor Jahren hat mich ein Kommentar eines Kommilitonen während des Studiums dazu gebracht, allen Ernstes darüber nachzudenken, wie Link wohl in der Neuzeit aussehen könnte. Und ob sein ständiges Zerschlagen fremden Eigentums ihn nicht längst hinter schwedische Gardinen gebracht hätte.
Allerdings wäre der Vandalismus nicht sein einziges Problem - und so häufig wie ich Tonkrüge durch die Gegend geworfen, Bomben platziert, Schatztruhen gelehrt und heilige Orte beklaut habe, dürfte das schon ein Riesiges sein! Dazu käme noch diese seltsame Bindung zu Zelda und der daraus hervorgehende Drang, sich andauernd in Gefahren zu stürzen. Da müsste mal etwas aufgearbeitet werden, mein Lieber. Dringend!




Hier spielt die Musik!


Ich muss zugeben, dass ich The Legend of Zelda : Ocarina of Time damals hauptsächlich wegen eines Details am liebsten gespielt habe: das Spielen auf der Ocarina.
Als Musikfanatiker, der selbst auch ein paar Instrumente gelernt hat, fast schon normal. Generell muss ich aber auch sagen, dass mich ein Spiel vor allem dann überzeugt, wenn die Musik extrem gut gemacht ist. Ich denke auch, dass man das unter anderem an neueren Spielproduktionen gut sehen kann. Es werden Soundtracks produziert  und einzelne Stücke sogar mit einem Orchester aufgenommen. Und der Aufwand lohnt sich, denn kein Spiel bleibt so nachhaltig wie das mit einprägsamer Titelmelodie. Vorausgesetzt der Rest ist nicht schon einprägsam genug. ;)

Und bei The Legend of Zelda wird dieses Prinzip bis zum letzten Tropfen ausgeschöpft. Allein dass ich Anhand der Hintergrundmusik bereits weiß, wo ich mich befinde, ohne auf den Bildschirm schauen zu müssen, sagt schon viel aus. Außerdem verlangt es einem doch ein Schmunzeln ab, wenn in der U-Bahn aus der Jackentasche deines Sitznachbarn der Schatztruhen Sound ertönt, kaum, dass eine WhatsApp Nachricht bei ihm eingetrudelt ist. :D


The Legend of Zelda als Serie?


Unvorstellbar oder? Genauso wie ich eine Weile nichts vom "der kleine Hobbit" und "Herr der Ringe" Zeichentrick wusste, war mir bis vor Kurzem auch nicht klar, dass es zum The Legend of Zelda Franchise eine Trickserie gab.
Bei weitem nicht so erfolgreich wie sein Spielvorbild, aber lustig mit anzusehen. Von Super Mario Bros gibt es ja bekanntlich ebenso Verfilmungen. Na ob die so gut ist?



So viel erst einmal zu meinem digitalen Lieblingsspiel der Kindheit! Ich hoffe der Beitrag hat euch gefallen und gibt euch vielleicht Anregung zum Entstauben alter Spielklassiker in eurem Schrank. Wen habt ihr denn noch Daheim herum stehen? Wofür schlägt euer Herz bis heute noch bis zum Hals? Final Fantasy? Super Mario Bros? Schreibt's in die Kommentare! =)

Der nächste und zugleich auch letzte Beitrag dieser Reihe wird sich komplett um einen weiteren Klassiker meiner Kindheit drehen, der sogar bis heute noch Kinderherzen höher schlagen und Augen erstrahlen lässt. Bis dahin wünsche ich euch ein angenehmes Wochenende ihr Lieben! Bleibt mir gesund.




Interessante Links zum Thema "The Legend of Zelda"

Ein sehr interessanter Beitrag zur gesamten Spielreihe, den sich jeder einmal angesehen haben sollte. Vor allem der Aufbau und die Ausführungen geben einen guten Einblick in die Inhalte jedes Spiels und der Versuch die Geschichten chronologisch einzuordnen ist grandios!.




The Legend of Zelda - Trickserie
Die mythologischen Bezüge hinter dem Spiel
Verschwörungstheorien und mehr


Beitragsbild von starfoxzeldametriod

1 Kommentar:

  1. Oh ja... das mit dem Perfektionismus kenn ich nur zu gut. :D Aber immerhin geben wir's auch zu. XD haha
    Das zu machen was einfach nur Spaß macht, egal ob's in irgendeiner Hinsicht "was bringt" oder nicht ist eine tolle Idee. Ich wollte schon so lange einfach mal irgendwas Nähen. Ich glaube das mach ich auch. :D <3
    Ich habe nur zu oft das Problem, dass ich denke "oh. Wow. Jetzt hast du hier was gemalt. Du hättest auch so viel andere nützliche Dinge tun können." u_u Das abzuschalten ist manchmal garnicht so leicht. >_>

    Ich finds auch irgendwie dumm sich in so ferner Zukunft große Ziele zu setzen. Wenn ich meine To Do Liste der Woche abarbeite ist das immerhin auch schon ein erreichtes Ziel. :D
    Über so große Sachen wie "Was ist in 10 Jahren und wo werde ich dann mal sein" nachzudenken ist irgendwie bescheuert und blockiert nur das Hier und Jetzt. Das sollte man viel mehr genießen, als alles immer nur zu planen wie ein Blöder. >____>

    Danke für deine Nachricht! <3

    AntwortenLöschen